Ein Fersensporn entsteht nicht einfach durch Kalkablagerungen, sondern ist vielmehr eine Reaktion des Körpers auf chronische Zugbelastung. Die Plantarfaszie, ein bindegewebiges Band an der Fußsohle, verbindet die Ferse mit den Zehen und trägt zur Stabilität des Fußgewölbes bei. Wird sie über längere Zeit überdehnt oder überlastet – etwa durch Fehlstellungen, langes Stehen, ungeeignetes Schuhwerk oder Übergewicht – kommt es an ihrem Ansatz am Fersenbein zu einer dauerhaften Zugspannung.
Der Körper reagiert auf diese Belastung mit einer Entzündung im Bereich des Sehnenansatzes. Um die Belastung aufzufangen und die Stelle zu stabilisieren, beginnt der Knochen, an genau diesem Ansatzpunkt neues Knochengewebe zu bilden – nicht weil Kalk sich „ablagert“, sondern weil der Knochen auf den ständigen Zug der Faszie mit einer Art Verknöcherung reagiert. Im Lauf der Zeit entsteht dadurch ein kleiner, spornförmiger Knochenvorsprung – der Fersensporn.
Er ist also eher das Ergebnis der dauerhaften Reizung und Zugbelastung – nicht die Ursache der Schmerzen. Diese knöcherne Verdickung kann zu stechenden Schmerzen führen, besonders beim ersten Auftreten morgens. Viele Betroffene suchen zunächst im Internet nach Lösungen, doch rund 80 % der Patienten beginnen ihre Arztsuche über Google – für eine nachhaltige Besserung ist der Gang zum Spezialisten unerlässlich. Die folgende Anleitung erklärt Ursachen, Therapien und präventive Maßnahmen
Ursachen und Risikofaktoren
Fersensporn ist häufig das Ergebnis von Überbelastung. Langes Stehen oder Laufen, ungeeignetes Schuhwerk und verkürzte Wadenmuskulatur können dazu beitragen. Auch Übergewicht und bestimmte Sportarten wie Jogging erhöhen das Risiko. Langfristige Fehlstellungen, zum Beispiel ein Senk‑Spreizfuß, belasten den Fersenknochen zusätzlich.
Konservative Therapiemöglichkeiten
Die Behandlung beginnt in der Regel mit konservativen Maßnahmen. Dazu zählen eine Entlastung des Fußes, Dehn‑ und Kräftigungsübungen sowie das Tragen von orthopädischen Einlagen. Eine professionelle Ganganalyse hilft, Fehlbelastungen zu erkennen und durch angepasste Einlagen zu korrigieren.
Als moderne Therapie hat sich die Stoßwellentherapie etabliert. Durch akustische Druckwellen werden die Durchblutung und der Zellstoffwechsel angeregt, was die körpereigene Heilung fördert. In unserer Praxis am Ku’damm dauern Sitzungen circa 20 bis 30 Minuten, meist sind drei bis fünf Sitzungen erforderlich.
Wann ist eine Operation nötig?
Die meisten Patienten erreichen durch konservative Behandlung eine deutliche Schmerzlinderung. Nur wenn diese Methoden nicht ausreichen und starke Beschwerden über Monate bestehen bleiben, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Dabei wird das verknöcherte Gewebe entfernt. Da eine Operation immer mit Risiken verbunden ist, empfehlen wir zunächst alle konservativen Maßnahmen auszuschöpfen.
Prävention und Nachsorge
Um einem Fersensporn vorzubeugen oder nach der Therapie einen Rückfall zu vermeiden, spielen Dehnübungen eine wichtige Rolle. Regelmäßiges Dehnen der Waden- und Fußsohlenmuskulatur entlastet die Plantarfaszie. Ein gut gedämpfter Sportschuh, der zur jeweiligen Fußform passt, sowie individuell angepasste Einlagen können die Belastung reduzieren. Nach einer Stoßwellentherapie sollten Patienten zudem schrittweise in sportliche Aktivitäten zurückkehren.
FAQ
Wie lange dauert die Stoßwellentherapie?
Jede Sitzung dauert 20–30 Minuten. In der Regel sind drei bis fünf Sitzungen im Abstand von ein bis zwei Wochen nötig.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Selten kann es zu leichten Rötungen oder vorübergehenden Schmerzen kommen. Es entstehen keine Ausfallzeiten.
Übernimmt die private Krankenversicherung die Kosten?
Bei privaten Versicherungen wird die Stoßwellentherapie häufig erstattet. Gesetzlich Versicherte erhalten auf Anfrage ein individuelles Angebot.
Haben Sie Fragen zur Stoßwellentherapie oder möchten Sie einen Termin vereinbaren?
Kontaktieren Sie unsere Privatsprechstunde am Ku’damm.